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Zwar prognostiziert das IFH steigende Umsätze im Nonfoodbereich, doch seien diese vor allem teuerungsbedingt. (Quelle: Konsumgütermärkte, IFH Köln und BBE, 2022)
Zwar prognostiziert das IFH steigende Umsätze im Nonfoodbereich, doch seien diese vor allem teuerungsbedingt. (Quelle: Konsumgütermärkte, IFH Köln und BBE, 2022)

Wachstum vor allem durch Preissteigerungen: IFH sieht Konsumgütermärkte unter Druck

Trotz steigender Umsätze der Konsumgüter- und Einzelhandelsbranchen steht der deutsche Einzelhandel unter Druck. Denn laut einer Untersuchung der IFH Köln ist das Umsatzwachstum vor allem preisgetrieben.

Lieferengpässe, Preissteigerungen, Energieknappheit: Die Herausforderungen für die Konsumgütermärkte und den Einzelhandel sind im Angesicht von Coronapandemie und Ukrainekrise größer denn je. Um diese Dynamiken genauer einordnen zu können, hat das IFH Köln in Zusammenarbeit mit der BBE Handelsberatung den Status quo und die zukünftige Trendentwicklung 2022/2023 der Konsumgüter- und Einzelhandelsbranchen analysiert. Das Ergebnis: Trotz nominal steigender Umsätze steht der Handel durch branchenübergreifende Preissteigerungen und Konsumzurückhaltung stark unter Druck.

Verunsicherte Konsumenten verstärken Sparverhalten

„Die deutschen Konsumgütermärkte haben 2021 trotz Lockdowns in Summe profitiert und realisieren nominale Wachstumsraten zwischen minus 0,1 Prozent und 6,1 Prozent gegenüber 2020. Dabei konnten jedoch nicht alle Branchen das Umsatzniveau von 2019 wieder erreichen. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres 2022 beobachten wir teilweise hohe Umsatzzuwächse bei den institutionellen Fachhandelszweigen gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten, vor allem im Bereich Nonfood“, resümiert Dr. Susanne Eichholz-Klein, Bereichsleiterin Market Insights und Mitglied der Geschäftsleitung am IFH Köln.

So lag im Mai 2022 der Umsatzzuwachs des Nonfoodfachhandels gegenüber den Vergleichsmonaten 2021 bei 25,2 Prozent, gegenüber 2019 bei einem nominalen Umsatzplus von 6,5 Prozent. Aber: Angesichts deutlicher Preissteigerungen bedeutet das Umsatzplus nur geringe reale Umsatzzuwächse von unter einem Prozent. Die von den Konsumentinnen und Konsumenten wahrgenommenen Preiserhöhungen führen vor allem zu Sparverhalten und strategischem Einsatz von Haushaltsbudgets, insbesondere im Bereich Lebensmittel.

„Über alle Branchen hinweg dominieren Preissteigerungen und Lieferengpässe das Tagesgeschehen. Auf Seiten der Konsumentinnen und Konsumenten herrscht Verunsicherung, verzichtbarer Konsum wird stark reduziert, größere Investitionen werden aufgeschoben. Das Marktumfeld für den deutschen Einzelhandel bleibt damit trotz steigender Umsätze herausfordernd und die Nachfrage nach spezialisierter Beratung hoch. In einigen Teilbranchen ist eine Fortsetzung der Konsolidierung möglich“, prognostiziert Dr. Johannes Berentzen, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung.

Sinkende Wachstumsrate

Die weitere Entwicklung der Konsumgüterbranchen sei aktuell von großen Unsicherheiten geprägt, so das IFH weiter. Die Prognose für das nächste Jahr 2023 gehe daher in Summe für alle Handelsbranchen von einem Szenariokorridor zwischen 1,0 Prozent und 2,5 Prozent aus. Dies liege trotz erwarteter weiterer Preiserhöhungen nominal unter den langjährigen Wachstumsraten und bringe bei einem Teil der Branchen reale Umsatzverluste und bei den übrigen Branchen reale Umsatzzuwächse – wenn auch im Promillebereich – mit sich. Die höchsten Wachstumsraten können nach den Szenarioberechnungen des IFH vor allem die Fashionbranchen und die Märkte rund um Freizeit/Hobby – vor allem aufgrund von Nachholeffekten – erwarten.

Kontakt: www.ifhkoeln.de

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