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Laut einer neuen Bitkom-Studie bleiben WLAN, Lehrermangel und Technik die Großbaustellen im Bildungsbereich.
Laut einer neuen Bitkom-Studie bleiben WLAN, Lehrermangel und Technik die Großbaustellen im Bildungsbereich.

Bitkom-Studie: Schülerinnen und Schüler bemängeln technische Ausstattung an Schulen

Das Interesse der Schülerinnen und Schüler an mehr digitaler Bildung ist hoch. Laut einer Bitkom-Studie ist es allerdings um die Digitalisierung der Schulen nicht gut bestellt. So bezeichnen fast neun von zehn Schülerinnen und Schülern schlechtes oder fehlendes WLAN als dringlichstes Problem ihrer Schule – deutlich vor dem Lehrermangel mit 59 Prozent.

Auf Rang 3 der Mängelliste deutscher Schulen kommt die schlechte technische Ausstattung, die von 56 Prozent der Schülerinnen und Schüler als eines der dringlichsten Probleme an ihrer Schule genannt wird. „Das Interesse der Schülerinnen und Schüler an digitaler Bildung ist da und es ist hoch. Diese aufgeschlossene Grundhaltung ist eine riesige Chance für die Modernisierung von Deutschlands Schulen. Jetzt müssen die Schulen, unterstützt von Bund und Ländern, auch liefern“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst bei der Vorstellung der Bitkom-Studie.

Als weitere drängende Probleme werden in der Studie der Umgang der Schülerinnen und Schüler untereinander (51 Prozent) sowie der Ausfall von Unterricht (49 Prozent) genannt. Für knapp die Hälfte (48 Prozent) gehören auch der zu geringe Einsatz digitaler Geräte und Bildungsmedien sowie überfüllte Klassen (46 Prozent) zu den dringlichsten Problemen an ihrer Schule, gefolgt von aus Sicht der Schülerinnen und Schüler inkompetenten Lehrkräften (37 Prozent), veralteten Lerninhalten (26 Prozent) und kaputten Schulgebäuden (20 Prozent).

Eine breite Mehrheit der Schülerinnen und Schüler sagt, dass sie durch den Einsatz digitaler Bildungsmedien wie Lernplattformen motivierter sei (74 Prozent) beziehungsweise bessere Schulnoten schreiben könne (56 Prozent). Nur 13 Prozent wollen nicht mit digitalen Bildungsmedien lernen. Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler (68 Prozent) sind der Ansicht, dass die technische Ausstattung an ihrer Schule verbessert werden muss. Sechs von zehn stellen zudem fest, dass die zur Verfügung stehenden Bildungsmedien selbst veraltet sind (62 Prozent) beziehungsweise die entsprechende Auswahl zu gering ist (61 Prozent). 42 Prozent kritisieren, dass ihre Lehrkräfte nicht wissen, wie sie digitale Bildungsmedien sinnvoll im Unterricht einsetzen können. Wintergerst: „Die Umfrage zeigt, dass es bei der Digitalisierung von Bildung nicht nur um Infrastruktur und Geräte geht. Digitale Lehr- und Lerninhalte sowie digital qualifizierte Lehrkräfte sind den Schülerinnen und Schülern ebenfalls sehr wichtig.“

Zwei Drittel wünschen sich Informatik als Pflichtfach

Vor allem Medienkompetenz wird an vielen Schulen bereits vermittelt. Ganz oben steht dabei die Nutzung des Internets für Recherchen (77 Prozent). Das richtige Verhalten in Chats und sozialen Netzwerken wie etwa der Umgang mit Hate Speech wird an zwei Dritteln der Schulen unterrichtet (66 Prozent). Auch rechtliche Grundlagen im Internet wie das Urheberrecht (61 Prozent) oder Fragen des Datenschutzes (57 Prozent) stehen bei den meisten auf dem Programm.

46 Prozent der Schülerinnen und Schüler lernen an ihrer Schule die Bewertung von Informationsquellen, also zum Beispiel auch den Umgang mit Fake News. In eher technischen Fragestellungen bleiben die Schulen aber vieles schuldig. So sind die Bedienung von Standard-Software (69 Prozent) und die allgemeine Handhabung von Standardgeräten wie Notebooks und Tablets (65 Prozent) bei den meisten noch Gegenstand des Unterrichts. In nur noch 43 Prozent der Fälle sind Gestaltung und Umsetzung von Websites Teil des Stundenplans.

Technische Grundlagen wie Programmiersprachen werden bei 42 Prozent vermittelt. Mit technologischen Entwicklungen wie KI oder Big Data kommen mit 24 Prozent nur die wenigsten Schülerinnen und Schüler im Unterricht in Berührung. Bei der Produktion und Veröffentlichung digitaler Inhalte wie Videos für YouTube sind es 23 Prozent, die Reparatur oder der Bau digitaler Geräte wird nur in fünf Prozent der Fälle unterrichtet. Genau hier wollen die Schülerinnen und Schüler mehr lernen: 61 Prozent wollen in der Schule erfahren, wie sie Geräte reparieren oder bauen können. „Viele Schulen erfüllen die Erwartungen der Schülerinnen und Schüler derzeit noch nicht. Umso wichtiger ist es, dass die Mittel aus dem Digitalpakt für Schulen jetzt schnell und zielgerichtet eingesetzt werden“, so Wintergerst.

Auch was die Einführung eines Pflichtfachs Informatik für die Klassen 5 bis 10 angeht, sind die Schülerinnen und Schüler weiter als die Schulen: Zwei Drittel (66 Prozent) halten ein solches Pflichtfach für eine gute Idee. „Die Schülerinnen und Schüler müssen systematisch an die Informatik und digitalen Themen herangeführt werden und dort eigene Kompetenzen erwerben. Es ist Aufgabe der Schulen, sie auf ihrem Weg in die digitale Welt bestmöglich mit einschlägigem Wissen und Fähigkeiten auszustatten“, so Wintergerst.

Kontakt: www.bitkom.org

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