GfK-Studie: Konsumklima erholt sich vom Corona-Schock
- 26.05.2020
- Markt
- red.
Noch im April standen viele Verbraucher durch die schrecklichen Bilder aus Norditalien, New York und Spanien unter Schock. Das hatte in der GfK-Erhebung zu einem beispiellosen Absturz der Konsumstimmung beigetragen. Ein weiterer Fall des Konsumklimas ist im Monat Mai nicht zu beobachten. Dennoch hat man mit einem Wert von -18,9 Punkten den zweitniedrigsten Wert erreicht, der jemals für das GfK-Konsumklima gemessen wurde. „Die schrittweise Öffnung vieler Geschäfte hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Konsumneigung keine weiteren Einbußen hinnehmen muss und aktuell sogar etwas zulegen kann“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Dennoch ist die Verunsicherung unter den Konsumenten groß. Sie sehen die deutsche Wirtschaft bei Weitem noch nicht über den Berg und eine schwere Rezession auf sich zukommen. Die Angst vor Jobverlust bleibt hoch und dies erweist sich neben den Einkommenseinbußen derzeit als ein wichtiges Konsumhemmnis. Darauf müssen sich Händler und Hersteller weiterhin einstellen.“ Eine Verbesserung des Konsumklimas in den Folgemonaten wird durch eine, im Vergleich zum Anstieg im April, gesunkene Sparneigung (-9,8 Punkte) gestützt.
Nach zwei Rückgängen in Folge legt die Konjunkturerwartung im Mai wieder etwas zu und weist nun -10,4 Punkte auf. Dennoch bleibt der Indikator deutlich unter seinem langjährigen Durchschnittswert von etwa null Punkten sowie unter seinem Vorjahreswert (-12,1 Zähler). Die Studie zeigt zudem auf, dass die Wirtschaft derzeit schneller wieder hochgefahren werde, als noch vor einigen Wochen vermutet. Da die Politik hierfür große Anstrengungen unternimmt, steige auch die Hoffnung der Verbraucher auf eine Verbesserung des Arbeitsmarktes. Um die Nachfrage im Inland zu stimulieren und die eher schleppend in Gang kommende Exportwirtschaft auszugleichen, setzen Bund und Länder große Mengen an finanziellen Mitteln in Form von Hilfen, Krediten und künftig auch Konjunkturprogrammen ein. Auch die Einkommenserwartung kann im Vergleich zum Vormonat im Mai wieder etwas zulegen und weist nun -5,7 Punkte auf. Dennoch liegt der Indikator noch immer gut 63 Punkte unter seinem entsprechenden Vorjahreswert. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit führte bei vielen Haushalten in den vergangenen Wochen zu deutlichen Einkommenseinbußen – gerade bei einigen Selbständigen (zum Beispiel aus dem Kulturbereich) liegen die Einkünfte derzeit noch bei null. Dagegen sind die Bezüge der Rentner in der gegenwärtigen Situation nicht von Rückgängen bedroht ¬– im Juli dieses Jahres steht sogar eine Erhöhung der gesetzlichen Altersbezüge von mehr als drei Prozent an. Von diesen verbesserten Einkommensaussichten kann schließlich auch die Anschaffungsneigung profitieren.
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