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Die NABU-Studie zeigt, dass Papierverpackungen nicht generell besser sind als Plastik und auch hier auf ressourcenschonende Alternativen umgestiegen werden sollte. (Bild: NABU)
Die NABU-Studie zeigt, dass Papierverpackungen nicht generell besser sind als Plastik und auch hier auf ressourcenschonende Alternativen umgestiegen werden sollte. (Bild: NABU)

NABU-Studie: Vier Milliarden Wegwerftüten aus Papier für Backwaren

Anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung, die am 18. November beginnt, macht der NABU auf die in Deutschland ansteigenden Abfälle durch Papierverpackungen aufmerksam. Allein für frische Backwaren landen in Deutschland jährlich vier Milliarden Papiertüten im Müll, wie eine Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) im Auftrag des NABU zeigt.

Statt auf Mehrweglösungen zu setzen, werden Plastiktüten im Supermarkt durch Papiertüten mit Plastikfenster ersetzt, deren Verbrauch sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt hat. Dies entspricht dem allgemeinen Trend, Plastikverpackungen durch Papier oder Einwegglas auszutauschen, obwohl letztere nicht immer ökologischer und Mehrweglösungen oft möglich sind.

„Im Gegensatz zu Plastik hat Papier ein grünes Image. Dabei verschlingt die Herstellung von Papier extrem viel Holz, Energie, Wasser und Chemikalien. Papier ist, wie auch Einwegglas, nicht per se ökologischer als Plastik“, betont NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Dies muss auch bei den Verhandlungen zur neuen EU-Verpackungsverordnung berücksichtigt werden: Deutschland muss sich gegen die Sonderbehandlung von Papierverpackungen stellen, wie sie ausgerechnet der EU-Umweltausschuss will“, fordert Miller.

Der Ausschuss hat sich jüngst gegen die Pläne der EU-Kommission positioniert, Mehrwegquoten für To-go-Verpackungen einzuführen. Während die Kommission vorschlägt, alle überflüssigen Vorverpackungen für Obst und Gemüse zu verbieten, möchte der Ausschuss dies auf Plastikverpackungen beschränken. „Die EU darf kein Förderprogramm für Papierverpackungen auflegen. Wir brauchen vielmehr materialübergreifende Regelungen, die den ökobilanziellen Erkenntnissen über Verpackungen gerecht werden und Mehrweg in der Breite etablieren“, fordert Miller weiter.

„Papierverpackungen bestehen immer öfter nicht nur aus reinem Papier: Sie enthalten Beschichtungen, verklebte Folien oder Chemikalien, wenn sie für feuchte oder fettige Lebensmittel bestimmt sind. Das ist sehr schlecht fürs Recycling“, erläutert Katharina Istel, NABU-Verpackungsexpertin. „Und selbst wenn eine Papierverpackung gut zu recyceln ist, ist der Bedarf an Bäumen nicht zu unterschätzen: In Lebensmittelverpackungen kann man aus Gesundheitsgründen nur in Ausnahmefällen Altpapier einsetzen. Unabhängig vom Material müssen wir den Verpackungsverbrauch reduzieren, zum Beispiel mit Mehrweg: Mit Mehrwegbeuteln lassen sich auch beim Einkauf von Brot und Brötchen gut Ressourcen schonen.“

Kontakt: www.nabu.de 

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