HDE-Konsumbarometer: Weihnachtsgeschäft nimmt Schwung auf
- 14.12.2022
- Markt
- red.
Laut Konsumbarometer lässt die Konsumzurückhaltung der Verbraucher:innen vor der Weihnachtszeit etwas nach. Die Anschaffungsneigung befindet sich zwar weiterhin auf einem niedrigen Niveau, doch sie steigt im Dezember zum zweiten Mal in Folge an. Nahezu unverändert bleibt hingegen ihre Sparneigung, nachdem in den vergangenen Monaten ein leichter Trend zum „Entsparen“ sichtbar war. Insbesondere der Anstieg der Anschaffungsneigung könnte einen positiven Effekt auf das Weihnachtsgeschäft und die Entwicklung des privaten Konsums haben. Auch der Blick der Verbraucher:innen auf die Konjunktur- und Einkommenserwartungen verbessert sich weiter. Nach der überraschend positiven Konjunkturentwicklung im dritten Quartal deuten die Prognosen darauf hin, dass der gesamtwirtschaftliche Einbruch nicht so stark ausfallen wird wie noch zuvor erwartet. Entsprechend zuversichtlicher blicken die Verbraucher:innen daher auf die Entwicklung des eigenen Einkommens. Dieser leichte Optimismus lässt sich zum einen auf die stabile Arbeitsmarktsituation und zum anderen auf die Erwartung zumindest nicht weiter steigender Inflationsraten zurückführen.
In der Woche vor dem dritten Advent gewann das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel weiter an Fahrt, wie eine aktuelle Trendumfrage des HDE unter rund 400 Händler:innen aller Branchen, Standorte und Größenklassen zeigt. „Nachdem schon der zweite Adventssamstag Anlass zur Hoffnung gab, setzte sich der positive Trend in der abgelaufenen Woche für viele Handelsunternehmen weiter fort“, erklärt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. So zeigt sich laut Umfrage ein Drittel der Händler:innen mit der Entwicklung in den zurückliegenden Tagen zufrieden. Abermals berichten größere Unternehmen häufiger (43 Prozent) von einem guten Geschäftsverlauf. Dazu trugen leicht verbesserte Frequenzzahlen bei. „Über ein Viertel der Händler ist mit dem bisherigen Geschäftsverlauf zufrieden. Der Blick auf die verbleibenden Tage bis Weihnachten bleibt allerdings spannend, denn die meisten Handelsunternehmen können noch keine positive Zwischenbilanz ziehen. Da bleiben noch große Hoffnungen auf den Endspurt“, so Genth weiter. Für November und Dezember geht der HDE von einem Gesamtumsatz von mehr als 120 Milliarden Euro im Einzelhandel aus. Preisbereinigt ergibt sich daraus im Vorjahresvergleich ein Minus von vier Prozent. Dabei macht auch der Online-Handel erstmals ein reales Minus. Die Umsätze sinken hier im Vorjahrsvergleich um voraussichtlich 4,5 Prozent. Eine wesentliche Ursache dafür sind allerdings die enormen Umsatzsteigerungen im Internet in den letzten beiden Coronajahren. Insofern stellt der Umsatzrückgang 2022 eher eine Normalisierung als einen Rückschlag dar.
Kontakt: www.einzelhandel.de/konsumbarometer, www.einzelhandel.de/weihnachten