HDE-Konsumbarometer: Corona dämpft Verbraucherstimmung und Handelsumsätze
- 12.01.2022
- Handel
- red.
Das HDE-Konsumbarometer sinkt im Januar im Vergleich zum Vormonat weiter ab und findet sich nahezu auf dem niedrigen Niveau des Vorjahresmonats wieder. Damit hält der negative Trend auch zu Beginn des Jahres 2022 weiter an. Die Aussichten auf die Auswirkungen der Omikron-Variante sorgen für eine rückläufige Anschaffungsneigung und steigende Bereitschaft zum Sparen. Die aktuelle vierte Corona-Welle und die zu erwartende fünfte Infektionswelle drücken die Konjunkturerwartungen sowie die Stimmung in der Wirtschaft. Im Gegensatz zum Vormonat sind die Befragten allerdings überraschenderweise wieder etwas optimistischer hinsichtlich der weiteren Entwicklung ihrer eigenen Einkommenssituation. Die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung begründet keine zunehmende Sorge um den Arbeitsplatz.
Größere Wachstumsimpulse für den privaten Konsum sind im ersten Quartal jedoch nicht zu erwarten. Denn in der Zeit nach Weihnachten fehlt es an zugkräftigen Konsumanlässen. Zudem wird sich das Infektionsgeschehen erfahrungsgemäß wohl erst bei steigenden Temperaturen im Frühjahr beruhigen. Für den Februar muss mit einer weiteren Eintrübung des HDE-Konsumbarometers gerechnet werden, da die befragten Verbraucher die jüngsten Entwicklungen und die neuesten Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens bei ihren Antworten noch nicht voll berücksichtigen konnten, da der zugrundeliegende Befragungszeitraum am 19. Dezember 2021 endete.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
Die eingetrübte Verbraucherstimmung macht sich dabei auch im Einzelhandel bemerkbar. Vor allem die 2G-Regelungen sorgen laut einer aktuellen HDE-Umfrage bei den davon betroffenen Handelsunternehmen für weit unter dem Vor-Krisenniveau liegende Umsätze. Der HDE fordert deshalb auch mit Blick auf die nachgewiesenermaßen hohe Schutzwirkung der Maskenpflicht die flächendeckende Aufhebung von 2G beim Einkauf. Außerdem macht sich der Verband weiterhin für eine Anpassung der Corona-Hilfen stark.
„Die Situation bleibt für viele Händler weiter schwierig, viele Betriebe im stationären Nicht-Lebensmittelhandel kämpfen um ihre wirtschaftliche Existenz. Insbesondere dort, wo die 2G-Regelung beim Einkaufen gilt, kommen deutlich weniger Kunden und die Umsätze verharren tief im Minus“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die HDE-Umfrage macht deutlich, dass die Umsätze in der letzten Woche des vergangenen Jahres im stationären Nonfood-Handel unter 2G-Bedingungen im Vorkrisenvergleich 29 Prozent ihrer Erlöse verloren. Dort, wo 2G-Zugangsbeschränkungen nicht mehr gelten, fällt der Umsatzrückgang mit einem Minus von acht Prozent vergleichsweise gering aus.
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