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Der Auftritt von Molotow sorgte für reichlich Gesprächsstoff auf der Messe – warum diesmal die stille Fläche statt des bisher bunten, lauten Treibens? Foto: Molotow/Michael Schmidt
Der Auftritt von Molotow sorgte für reichlich Gesprächsstoff auf der Messe – warum diesmal die stille Fläche statt des bisher bunten, lauten Treibens? Foto: Molotow/Michael Schmidt

Leerer Messestand: Molotow auf der Creativeworld

Mit dem leeren Messestand auf der Creativeworld Frankfurt sorgte Molotow Ende Januar für reichlich Gesprächsstoff unter den Besuchern und Beteiligten. Seit über einem Jahrzehnt ist Molotow als Hersteller von Markern und Spraydosen für (Graffiti-)Künstler und Designer Aussteller auf der Creativeworld in Frankfurt.

Doch dieses Mal war alles anders: Statt einem sonst bunten, lauten Messestand erwartete das Fachpublikum eine leere, stille Fläche.

„Warum ist der Stand leer?“ war die Frage, die immer wieder gestellt wurde. Die Antwort fand sich hinter QR-Codes auf Podesten. Die Erläuterung folgte unter anderem per Pressemitteilung jetzt im Februar: „Molotow wollte mit dieser unkonventionellen Präsentation ein Statement zur Nachhaltigkeit der eigenen Produkte setzen. Unser Stand ist leer, aber unsere Botschaft ist klar: Nachhaltigkeit ist keine leere Versprechung, sondern eine konkrete Handlung“.

Die Aufmerksamkeit, die der leere Stand erregte, habe gezeigt, „dass manchmal unkonventionelle Kommunikationswege erforderlich“ seien, um Zahlen, Fakten und Inhalte prominent zu platzieren. Alleine im Jahr 2023 konnte Molotow nach eigenen Aussagen durch den Verkauf seiner Nachfüllflaschen 32 Tonnen Kunststoff einsparen, „der andernfalls durch die Produktion von Einzelmarkern dem Ökosystem zugeführt worden wäre.“ Seit 2008 setze man sich für die Nachfüllbarkeit der Marker und Stifte ein, diese würden sich bis zu 50 Mal nachfüllen lassen. Eine Marker-Nachfüllung sei im Schnitt günstiger und ergiebiger als die meisten Acrylmarker und führten zu einer Ersparnis von bis zu 75 Prozent im Vergleich zum Kauf eines Einzelmarkers.

Mit dem leeren Messestand und dem fernbleibenden Standpersonal habe Molotow auch den Fußabdruck in Frankfurt reduzieren und damit ein Zeichen setzen wollen. Frühere Messestände präsentierten zum Beispiel einfahrende Züge auf einer zwölf Meter langen LED-Wand, auf jeden Fall waren die actionreichen Auftritte bislang sicht- und hörbar.

Die Entscheidung zur diesjährigen Inszenierung „trafen wir acht Wochen vor Messebeginn in einem internen Messemeeting zur Abnahme des bereits fertig geplanten Messestands. Anfangs ein cooler Gedanke, entfachte die Idee schon bald hitzige Diskussionen in den eigenen Reihen: Niemals zuvor hatte ein Messekonzept das eigene, interne Team so polarisiert.“ Was im Ergebnis nach Außen „ganz leicht“ ausgesehen habe, „wurde für uns in den letzten Wochen zum Spießrutenlauf“, denn: „Wie erklärt man einen leeren Messestand“ einem internationalen B2B-Publikum?

Das Team war, so das Firmenmarketing im Gespräch mit Cutes & Friends, gespannt auf die Reaktionen. Schnell war klar, die Guerilla-Marketingaktion ist Thema in den Hallenebenen 1.1 und 1.2. Mit den rund 95 Prozent positiven Rückmeldungen habe man aber nicht gerechnet, eher mit deutlich mehr kritischer Resonanz. Hinzu kamen laut Firmenangaben Interviewanfragen, „positiv geschriebene Blogartikel von Influencern und Stimmen aus der Presse“. Insgesamt hätten 1863 Personen den QR-Code gescannt. Die hinterlegte Landingpage sei 3179 Mal aufgerufen worden.

Kontakt: Molotow

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