EHI untersucht Zahlungssysteme: Karte überholt Bargeld
- 08.05.2019
- Markt
- red.
48,6 Prozent am Gesamtumsatz des Einzelhandels (ohne Kfz, Mineralöl, Apotheken, E-Commerce und Versandhandel) macht der Anteil der Karten demnach aus. Die Barumsätze beziffert die Studie auf 48,3 Prozent (minus 1,7 Prozentpunkte). Haupttreiber dieser Entwicklung war vor allem das girocard-System der Deutschen Kreditwirtschaft, das einen Anteil 30,1 Prozent (plus 3,8 Prozentpunkte) vom Zahlungskuchen erhält.
Der deutliche Anteilszuwachs der Girocard gegenüber dem Vorjahr wird im Wesentlichen durch drei Einflussfaktoren bestimmt:
- Nachdem die Gebührendeckelung zu einer Konditionenangleichung mit dem SEPA-Lastschriftverfahren geführt hat, ist das Girocard-PIN-Verfahren für Händler deutlich attraktiver geworden, teilte das EHI Institut mit.
- Mehrere große Lebensmittelhändler hätten daraufhin die girocard-Anteile deutlich höher gewichtet oder sogar komplett von SEPA-Lastschrift auf Girocard-PIN-Verfahren umgestellt.
- Im Gegensatz zum Lastschrift-Verfahren ermöglicht das PIN-basierte Zahlungsverfahren ein praxistaugliches kontaktloses Bezahlen. Kunden scheint diese praktische wie schnelle Alternative zu mehr Kartenzahlungen motiviert zu haben. Hinzu kommt, dass kontaktloses Bezahlen generell häufiger für Kleinbeträge genutzt wird.
Der Erfolg des kontaktlosen und mobilen Bezahlens wie auch der turnusmäßige Austausch von Terminals veranlassten Händler nicht zuletzt dazu, ihre Investitionen in die Zahlungsverkehr-Infrastruktur wieder zu erhöhen, so das EHI weiter. Aktuell planten 44,8 Prozent der großen Unternehmen eine Auffrischung der Payment-IT-Landschaft. Jedes fünfte Unternehmen wolle noch in diesem Jahr etwas ändern oder ergänzen.
Kontakt: www.ehi.org