Alle Filialen betroffen: Die Dortmunder Pro Büro & Kopier GmbH ist insolvent
- 11.04.2023
- Handel
Auch nach dem Insolvenzantrag der Geschäftsführung der Pro Büro und Kopier GmbH am 15. März 2023 laufe der Geschäftsbetrieb des traditionsreichen Handelsunternehmens für Bürobedarf in vollem Umfang weiter, so die Mitteilung seitens des Insolvenzverwalters Marvin Bauernfeind von der Restrukturierungskanzlei BBL.
Aktuell werde die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Standorte mit dem Ziel einer Sanierung des Unternehmens oder ggf. einer Teilsanierung geprüft. Dabei arbeite man eng mit der bisherigen Geschäftsführung zusammen.
Die Löhne und Gehälter der 75 Mitarbeiter an aktuell 14 Standorten seien über das sogenannte Insolvenzgeld bis Ende Mai gesichert. In dieser Zeit kann das Unternehmen die Kostenentlastung nutzen, um sich nach Möglichkeit zukunftssicher aufzustellen. „Das Unternehmen hat fast vierzig Jahre erfolgreich am Markt agiert und es gibt bereits erste Anfragen von Wettbewerbern, die Interesse an einer Übernahme signalisiert haben,“ so Bauernfeind.
Bei dem Unternehmen handelte es sich in der Vergangenheit um eine der größten Kopierladen-Ketten Deutschlands. In den achtziger Jahren wurde das Angebot in den Filialen um Büromaterial und Schreibwaren erweitert, Einzelhandelsfachgeschäfte und der Schreibwarengroßhandel kamen hinzu. Später komplettierten Büroeinrichtungen sowie der überregionale Spezialversand für technischen Zeichenbedarf das Produktportfolio.
Hintergrund für das Insolvenzverfahren seien fehlende Aufholeffekte nach den Umsatzeinbußen in der Zeit der Corona-Pandemie, Lieferschwierigkeiten auf Seiten von Lieferanten und das im stationären Einzelhandel generell zögerliche Kaufverhalten der Kunden, heißt es seitens BBL.
Seit Mai 2019 war die Pro Büro & Kopier GmbH Mitglied der InterEs. Das bekannte Büro- und PBS-Filialunternehmen in Nordrhein-Westfalen war seinerzeit an 24 Standorten mit mehr als 40 Filialen vertreten. Die Belieferung der Ladengeschäfte erfolgte vorwiegend vom eigenen Lager in Dortmund aus. Hierfür standen insgesamt rund 3000 Quadratmeter in eigenen Räumlichkeiten zur Verfügung.