PBS Cutes
Nach erneuter Insolvenz droht dem Galeria-Kaufhauskonzern ein weiterer massiver Filial- und Personalabbau. (Foto: Galeria Karstadt Kaufhof GmbH)
Nach erneuter Insolvenz droht dem Galeria-Kaufhauskonzern ein weiterer massiver Filial- und Personalabbau. (Foto: Galeria Karstadt Kaufhof GmbH)

Kaufhaus-Konzern in der Krise: Galeria meldet wieder Insolvenz an

Der Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof GmbH hat bereits zum zweiten Mal in zwei Jahren erneut Insolvenz angemeldet. Laut Medienberichten sollen mehr als 40 der verbliebenen Warenhäuser geschlossen werden.

Wie Galeria-Chef Miguel Müllenbach gegenüber der „FAZ“ erklärte, müsse das Filialnetz um mindestens ein Drittel verkleinert werden. Auch betriebsbedingte Kündigungen seien laut Müllenbach unvermeidbar. Derzeit betreibt der letzte große deutsche Warenhauskonzern noch 131 Geschäfte in 97 deutschen Städten und beschäftigt rund 17.000 Mitarbeiter.

Zuvor waren laut „FAZ“-Informationen die Verhandlungen um einen weiteren Kredit aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung gescheitert. Es habe sich gezeigt, dass zusätzliche Fremdmittel mit ihren Zinsen den Konzern finanziell zu sehr belasten würden“, sagte Müllenbach der Zeitung. Sowohl die Gläubiger vom Bund als auch der Eigentümer, der österreichische Immobilienunternehmer René Benko, unterstützten den aktuellen Schritt in das Schutzschirmverfahren.

Nun übernehme laut „Wirtschaftswoche“ der Düsseldorfer Jurist Frank Kebekus als gerichtlich bestellter Sachverwalter die Aufsicht über die Rettung, während die Unternehmensführung die Kontrolle behält, aber von einem externen Sanierungsexperten, dem Restrukturierer Arndt Geiwitz, beraten wird.

Währenddessen hat die Gewerkschaft ver.di bereits angekündigt, um jeden der Arbeitsplätze bei Galeria zu kämpfen und fordert ein größeres finanzielles Engagement des Eigentümers Benko zur Rettung des Unternehmens. Die Beschäftigten hätten viele konkrete Vorschläge für eine erfolgreiche Zukunft gemacht, die im Management wenig Gehör gefunden hätten, heißt es vonseiten der Gewerkschaft.

Bereits während des ersten Corona-Lockdowns im April 2020 hatte Galeria Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Damals wurden rund 40 Filialen geschlossen und ca. 4000 Stellen abgebaut sowie mehr als zwei Milliarden Euro Schulden erlassen, um einen Neuanfang zu ermöglichen. Doch bereits Anfang 2021 und Anfang 2022 musste der Konzern wegen der Pandemie um staatliche Unterstützung bitten. Insgesamt flossen 680 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds in das Unternehmen.

Kontakt: www.galeria.de

Verwandte Themen
Unter dem Motto „Entdecke die dunkle Seite“ startet am 1. Mai die Star Wars-Werbekampagne und wirft einen Blick auf die dunkle Seite der Macht. Sie wird flankiert von zahlreichen Handelsaktionen, Produktvorstellungen und Events. Foto: The Walt Disney Comp
"Entdecke die dunkle Seite" weiter
Die Grafik zeigt die Anteile der verschiedenen Zahlungsarten des deutschen E-Commerce Marktes im Jahr 2023. Grafik: EHI Retail Institute
Deutsche zahlen online am liebsten mit Paypal weiter
Nur noch bis Ende diesen Jahres haben Händler:innen und Nicht-KMU-Marktteilnehmer Zeit, ihre globalen Wertschöpfungsketten zu prüfen und die von der EUDR geforderten Sorgfaltspflichten umzusetzen. Foto: Getty Images, RichCarey
Was Händler:innen zur "entwaldungsfreien Lieferkette" beachten müssen weiter
Die neu eröffnete Buchhandlung auf der Insel Borkum bietet ein vielseitiges Buchsortiment, ausgewählte Geschenkartikel, Spiele und Spielwaren, persönliche Beratung und weitere Services. (Bild: Thalia)
Thalia jetzt auch auf der Nordsee-Insel Borkum weiter
duo schreib+spiel lud zum zweiten Mal zum duoRetailNet ein. Das Event in Augsburg besuchten über 80 Teilnehmer:innen, um sich gemeinsam über Ideen, Innovation und Best Practise-Beispiele im Handel auszutauschen. Foto: duo schreib+spiel
Zweites duoRetailNet bei Amigo und Ludo Fact weiter
Die Zahl der Firmenpleiten ist laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle auch im März weiter angestiegen. Foto: IWH Halle
Zahl der Firmenpleiten abermals auf Rekordniveau weiter