Produkt- und Markenpiraterie: Plagiarius-Negativpreis für koziol-Fälschung
- 28.04.2022
- Markt
- red.
Das designprämierte Mehrweg-Besteck-Set „KLIKK“ von koziol mit einer Steckverbindung sowie einem nachhaltigen Material- und Fertigungskonzept wurde in der Kopie zwar optisch nachgebildet, ist jedoch aus einfachem Kunststoff produziert, der sich nach kürzester Zeit verformt und damit das Besteck nach wenigen Einsätzen „reif für den Müll“ macht. Insgesamt wurden acht „Auszeichnungen“ vergeben, darunter in Bereichen wie Maschinenbau, Textilien und Haushalt.
Die Auszeichnung mit dem „Plagiarius“ sagt nichts darüber aus, ob das nachgemachte Produkt im juristischen Sinne erlaubt oder rechtswidrig ist. Ziel der Aktion Plagiarius ist vielmehr, die fragwürdigen – und teils kriminellen – Geschäftsmethoden von Produkt- und Markenpiraten ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, und Industrie, Politik und Verbraucher für die Problematik zu sensibilisieren. Bevor die jährlich wechselnde Jury die Preisträger wählt, werden die vermeintlichen Plagiatoren über ihre Nominierung informiert und erhalten die Möglichkeit zur Stellungnahme. Der Jury geht es nicht darum, legale Wettbewerbsprodukte zu brandmarken, sondern einen kritischen Blick auf plumpe 1:1 Nachahmungen zu richten, die dem Originalprodukt bewusst zum Verwechseln ähnlich sehen und die keinerlei kreative oder konstruktive Eigenleistung aufweisen.
Produkt- und Markenpiraterie ist ein lukratives Milliardengeschäft. Durch die Pandemie wird das Problem zusätzlich befeuert, so die Aktion Plagiarius in ihrer Mitteilung anlässlich des „Welttags des geistigen Eigentums“. Laut Europol werden gefälschte Produkte zunehmend über eCommerce-Plattformen, soziale Medien und Instant-Messaging-Dienste beworben und vertrieben. Die Täterstruktur reiche vom ideenlosen Mitbewerber über professionell organisierte Fälscherbanden bis zur organisierten Kriminalität. Die Schäden, die Fälschungen bei Käufern und innovativen Herstellern verursachen, sind massiv. OECD und EUIPO schätzen den Handel mit Fälschungen allein für 2019 auf 412 Milliarden Euro, das entspricht 2,5 Prozent des Welthandels.
Kontakt: www.palgiarius.com