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WWF erstattet Anzeige gegen Hersteller und Händler

Bereits zu Jahresbeginn hatte der WWF die Ergebnisse einer Überprüfung von Papeterieprodukten publik gemacht, jetzt erstattet die Organisation Anzeige wegen des Verdachts auf Verstoß gegen die EU-Holzhandelsverordnung.

Der WWF hat Anzeige gegen mehrere Papierwarenhändler erstattet. Die Umweltschützer werfen Depesche, KiK, Iden, Bentino und Carstensen vor, Papierprodukte aus Tropenwäldern zu vertreiben, ohne deren Ursprung korrekt benennen zu können. Dies sei ein Verstoß gegen die EU-Holzhandelsverordnung (EUTR), die seit 2013 gilt. Es verpflichtet Unternehmen, beim erstmaligen Import bestimmter Holz- und Papierprodukte deren legale Herkunft sicherzustellen. „Die Unternehmen kümmert es nicht, wo ihr Papier herkommt und nehmen so billigend in Kauf, dass dafür wertvolle Tropenwälder zerstört werden“, so Johannes Zahnen, Referent für Forstpolitik beim WWF Deutschland.

Die Anzeigen basieren auf Laboranalysen des WWF. Insgesamt 144 unterschiedliche Papierprodukte hatten die Organisation auf ihre Zusammensetzung untersuchen lassen. In fast 20 Prozent der Fälle wurde Tropenholz nachgewiesen. Die Unternehmen hatten dies meist ausgeschlossen. Nach Ansicht des WWF haben sie damit ihre Sorgfaltspflichten verletzt. „Laut Gesetz sind die Unternehmen verpflichtet, ihre Importe einer Risikoanalyse zu unterziehen“, sagt Johannes Zahnen. Hierfür sei die Kenntnis über Ursprung des Holzes vorgeschrieben. „Wer nicht einmal weiß, was für Holz in seinem Papier steckt und woher es stammt, kann gar keine glaubhafte Risikoanalyse durchführen.“ Werden unbekannte Tropenhölzer im Papier identifiziert, dürfe das Produkt gar nicht erst importiert werden, weil das Risiko nicht abschätzbar sei. Die Anzeigen müssen nun von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung geprüft werden, die die Einhaltung der EUTR in Deutschland überwacht, teilte der WWF mit.

Der WWF sieht den Import von Holz- und Papierwaren aus den Tropen grundsätzlich kritisch. In vielen Ländern gebe es Probleme bei der Durchsetzung gesetzlicher Vorschriften. In Indonesien beispielsweise werde die Zellstoffindustrie immer wieder mit illegaler Abholzung in Verbindung gebracht. „Im Fall von Südostasien ist das Risiko hoch, dass Holz- und Papierwaren aus illegalen Quellen stammen. Verantwortungsbewusste Unternehmen verzichten grundsätzlich auf Importe aus dieser Region, außer es ist ein vertrauenswürdiges Siegel wie FSC im Spiel“, sagt Johannes Zahnen. Depesche hatte in einer Stellungnahme gegenüber BusinessPartner betont, das man die Produktion auf FSC-Papier umstelle, jedoch alte Lagerbestände aus der Zeit vor dem 1. Januar 2014 noch abverkaufe. Stylex/Carstensen hatte in seiner Stellungnahme geschrieben, der vom WWF beanstandete Werbeeinleger sei ein Produkt, das nicht in den Geltungsbereich der EU-Holzverordnung falle. Unabhängig davon könne man belegen, dass der Einleger keine Rohstoffe aus illegal abgeholzten, gefährdeten Arten enthält, sondern aus kontrollierten, zertifizierten Quellen stammt.

Kontakt: www.wwf.de www.ble.de www.depesche.de www.stylex.de 

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