Neuer Fokus: Rossmann kippt sein Klimaneutral-Label
- 27.01.2023
- Handel
- red.
„Wir denken schon länger darüber nach, diese Label auf unseren Produkten wieder einzustellen – und das werden wir nun auch tun“, sagte Rossmann-Chef Raoul Roßmann der „Zeit“. Man reagiere damit auf die steigende Verbraucherverunsicherung hinsichtlich dieses Themas, heißt es. Einem zuletzt erschienenen Bericht von „Zeit“ und „Guardian“ zufolge schrieben nämlich viele Unternehmen fragwürdige CO2-Zertifikate aus, mit denen sie ihre Emissionen kompensieren wollten. Seit Monaten schon stünden die Klimaneutral-Label in der Kritik, so Roßmann und er unterstreicht gegenüber der „Zeit“-Redaktion weiter: „Bislang war meine Haltung, solange die Klimaschutzprojekte dahinter nicht infrage stehen, kann man mit der Kritik an den Labels auch umgehen, aber nun frage ich mich: Welcher Kunde nimmt das noch als Mehrwert wahr?“
Dem kritischen „Zeit“-Bericht zufolge berechneten Kompensationsprojekte, die beispielsweise bestehende Wälder schützen, ihre Klimawirkung auf Basis einer spekulativen Annahme: Die ausgestellten CO2-Zertifikate nehmend demnach zur an, wie viele Emissionen durch den Schutz – also die Nichtabholzung eines Waldes – eingespart werden. Firmen kauften diese dann lediglich über Vermittler, um sich damit als klimaneutral zu bewerben. Dabei soll in erheblichem Maße manipuliert worden sein, geben „Zeit“ und „Guardian“ nach ihren Recherchen an. Auch das Bundeswirtschaftsministerium kritisierte gegenüber der „Zeit“, dass Waldschutzzertifikate „grundsätzlich klimapolitisch fraglich“ seien, da bei der freiwilligen Kompensation feste Regeln notwendig sind.
Kontakt: www.rossmann.de, www.ntv.de